Erschreckende Entwicklung in den Tierheimen seit der Pandemie
Der Deutsche Tierschutzbund (unser Dachverband) macht in einer seiner letzten Pressemitteilungen auf dieses Problem – teils verursacht durch Unwissen und Geldmangel - aufmerksam. Auch die meisten Tierärzte sehen sich mit mehr Katzenleid konfrontiert. Besonders in der Coronazeit wurden zahlreiche Tiere – auch Katzen – neu angeschafft, viele davon unüberlegt.
Die Folgen sind bis heute spürbar.
Millionen Straßenkatzen, ausgesetzte, entlaufene Tiere und deren Nachkommen leben und leiden unentdeckt unter uns.
Immer mehr Katzen landen daher in den Tierheimen oder man will sie dort abgeben, obwohl diese längst an ihrem Limit angekommen sind. Es gibt wesentlich mehr Anfragen auf Aufnahme von Katzen als Katzen vermittelt werden. Auch für die Tierheime eine schwierige und kaum lösbare Situation.
So können auch wir nicht alle Anfragen auf Aufnahme positiv beantworten, auch wenn uns bewusst ist, dass das Schicksal dieser Katzen zunächst ungelöst ist.
Zudem werden wir des Öfteren gebeten, chronisch kranke Tiere aufzunehmen, was natürlich unter den gegebenen Umständen nicht möglich ist – wenn sich die Besitzer schon nicht richtig darum kümmern können – wie soll das denn ein Tierheim schaffen, das nur das Mindestmaß an Pflegern hat und diese in einem solchen Fall besonders gefordert sind. Außerdem kommt hier der finanzielle Aspekt hinzu und solche Katzen lassen sich nicht vermitteln, sodass die Plätze für Jahre belegt sind.
Die Katze ist mit 15,9 Millionen Tieren das am häufigsten gehaltene Haustier in Deutschland. Während der Corona-Pandemie stieg die Zahl in einem Zeitraum von nur zwei Jahren – zwischen 2019 und 2021 – um zwei Millionen Tiere an. Nach Aussagen der Tierärzte, und das ist auch unsere Erfahrung in den Tierheimen, wissen zu viele Tierhalter zu wenig über die Bedürfnisse der Tiere, deren Haltung und den richtigen Umgang. Oftmals fehlt es auch an den finanziellen Mitteln, um notwendige tiermedizinische Behandlungen leisten zu können.
Auswertungen des Deutschen Tierschutzbundes zeigen zudem, dass Katzen in den letzten Jahren die am häufigsten von Animal Hoarding betroffene Tierart waren. Bei dieser „Tiersammelsucht“ werden die Tiere oftmals schwer krank oder bereits tot aufgefunden.
Um diesen Missständen vorzubeugen wäre es bereits vor der Anschaffung einer Katze wichtig, sich detailliert mit den jeweiligen Bedürfnissen dieser Tiere auseinanderzusetzen und sicherzustellen, dass anfallende Kosten für die Kastration, regelmäßige Impfungen, Parasitenbehandlungen sowie andere tiermedizinische Versorgungen sowie Futter und Zubehör auch gestemmt werden können.