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Berichte

Nachbesuche

(aufgeschrieben von unserer stellv. Vorsitzenden)

Seit gut 20 Jahren führe ich Besuche bei von uns vermittelten Katzen und deren neuen Dosenöffnern durch. Dank dem exzellenten Gespür für Menschen unserer langjährigen Tierheimleiterin, Frau Maucolin, gab es noch nie Beanstandungen zu verzeichnen.

Nicht jeder Besuch gleicht dem anderen. Einige sind mir so gut im Gedächtnis geblieben, als hätte ich sie erst gestern gemacht.

So erinnere ich mich gerne an ein junges Paar, welches absolute Katzenneulinge waren. Beide machten einen nervösen Eindruck. Ich glaube sie befürchteten im Geheimen, dass ich die Katzen gleich wieder mitnehmen würde, wenn nicht alles in Ordnung sei. Aber die Wohnung war ein wahrhaftiges Katzenparadies. Es gab jede Menge Rückzugs- und Klettermöglichkeiten, einen großen Balkon, der mit einem Katzennetz gesichert war und ungefährliche Pflanzen für die Katzen.

In einer ruhigen Ecke war der Futterplatz eingerichtet, getrennt von den Wasserschälchen. Auch zwei große Toiletten standen im Badezimmer. Ich beantwortete noch einige Fragen bevor ich mich verabschiedete und die Erleichterung des Paares war deutlich zu spüren.

Ein anderer Nachbesuch führte mich zu einer älteren Dame. Schon am Telefon berichtete sie ihr Kätzchen sei noch etwas schreckhaft und bat mich nicht zu klingeln. Sie hielt am Fenster Ausschau nach mir und öffnete ganz leise die Tür. Aber offenbar reichte schon eine fremde Stimme aus, um die kleine Mona in die Flucht zu schlagen. Sie versteckte sich im Schlafzimmer unter dem Bett. Die Dame kochte erstmal Kaffee und wir unterhielten uns angeregt, von Mona noch keine Spur. Selbst Leckerchen konnten sie nicht aus ihrem Versteck locken. So blieb mir nichts anderes übrig, als der Aufforderung der besorgten Dame nachzukommen und mich quer über das Bett zu legen, um wenigstens einen Blick in die wunderschönen grünen Augen der Kätzin zu erhaschen. Ich war sicher, dass das Kätzchen es gut getroffen hat und machte mich beruhigt auf den Weg zu meinem nächsten Besuch.

Der Herr, der öffnete, hatte noch Werkzeug in der Hand. Hatte ich mich im Termin geirrt? Nein, stolz zeigte er mir woran er gerade noch arbeitete. Eine Wand im Wohnzimmer bis in den Flur hinein war mit verschieden großen Brettern in unterschiedlichen Höhen versehen. Ein „Catwalk“ für die beiden Kater, die vom Kratzbaum aus alles im Blick hatten. Einen Balkon gab es leider nicht, dafür hatten sämtliche Fenster festes Fliegengitter und ein zweiter Kratzbaum im Schlafzimmer direkt am Fenster, gab den Blick in die kleine Grünanlage frei – Katzenfernsehen! Die Futterplätze der beiden Kater sowie die Toiletten waren tiptop. Wieder eine gelungene Vermittlung!

Es bereitet mir nach wie vor Freude, die verschiedensten Menschen kennenzulernen. Schließlich verbindet uns alle unsere Liebe zu Katzen.