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Berichte

Es müssen nicht immer junge Katzen sein

Viele Anfragen nach Katzen, die uns z.Zt. erreichen, beinhalten den Wunsch nach Babykatzen oder Jungkatzen. Wir als Tierschützer sehen das natürlich sehr nüchtern. Natürlich sind „junge Katzen“ besonders reizvoll, aber auch in ein paar Monaten sind diese groß. Jedes Lebewesen hat seine Daseinsberechtigung und will in ein neues Zuhause. So müsste es viel mehr Menschen geben, die bereit wären, auch Katzen zu nehmen, die nicht gleich auf den Schoß kommen. Diese Samtpfoten sind in der Regel gleich „per Du“ mit den vorhandenen Katzen, haben aber am Anfang Schwierigkeiten mit uns Menschen (die dafür oft nicht die notwendige Geduld aufbringen) und entwickeln sich aber später zu ganz lieben Tieren.

So auch Brösel, deren Besitzerin sich nicht von einem vormals „verängstigten Kater“ abschrecken ließ und ihn im Frühjahr 2019 als Zweitkatze zu sich holte.

Der nachfolgende Bericht hat uns daher besonders erfreut: „Im April 2019 habe ich bei Euch einen kleinen, verängstigten Tiger geholt. Ich habe ihn bewusst ausgesucht, gerade weil er so viel Angst hatte und ich dachte, der wird’s sicher schwer haben irgendwo unterzukommen, wollen die meisten doch eine zutrauliche Schmusekatze. Und eigentlich hatte ich außer seiner großen gelben Augen, die mich aus der oberen Etage des Katzenzimmers anflehten, auf keinen Fall ihn auszusuchen und einem Hauch getigertem Fell, nichts gesehen. Ich entschied mich trotzdem für ihn und als ich ihn am nächsten Tag ängstlich, verunsichert, ganz zerbröselt im Transportkorb sitzen sah, bekam er bereits seinen Namen “Brösel“. Eine Woche lang habe ich ihn auch in meiner Wohnung kaum ausfindig machen können, er saß versteckt unter dem Sofa, dem Bett oder auf dem obersten Regal, fraß so gut wie nicht… und ich fing wirklich an, mir Sorgen zu machen. Glücklicherweise hat mein ein Jahr alter Kater ihn gut aufgenommen, auch wenn er ihm bis zum heutigen Tag klar macht, wer der Chef im Hause ist. Brösel liebt dennoch seinen großen Bruder.

In den darauffolgenden Wochen entwickelte sich „der kleine Kerl“ zu dem zauberhaften Kater, der er heute ist. Ich hatte schon einige Katzen/Kater, aber (und das darf sein großer Bruder jetzt nicht hören) er hat einfach mein Herz stibitzt. Er ist ein charmanter, gutherziger, freundlicher, schmusiger und fröhlicher Kater, wie ich noch keinen hatte. Er ist eine ganz große Freude, vielleicht auch weil ich dies nie erwartet hätte. Aber nicht nur für mich, auch der Große ist sichtlich aufgeblüht, spielt wieder mehr, frisst jetzt sogar Nassfutter (dank Futterneid) und ruft nach ihm, wenn er nachts alleine auf dem Sofa liegt.

Alles in allem also eine glückliche 10-pfötige Familie.

Liebes Team, ich danke Euch sehr für Euer Engagement/Arbeit und möchte noch sagen, dass ich sehr angetan war von „Euren Unterkünften“, die Ihr für all die Katzen mit erkennbarer Liebe geschaffen habt.