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Berichte

Wundervolle, von der Welt verlassene Hunde, im Kampf ums Überleben

Auch wenn wir nur Katzen in unserem Tierheim beherbergen, lieben wir alle Tiere und solch eine E-Mail berührt natürlich auch unser Herz.

Eine Tierfreundin schrieb uns und suchte einen Platz für Hunde aus einem privaten Tierheim in Sibirien, wo es minus 60 Grad im Winter und nicht alle Hütten richtig isoliert sind. Eine alte Frau betreut diese und tut, was sie kann, aber es sind einfach zu viele Notfälle …

Dort sind nun schon über 400 Hunde! Viele von ihnen hatten früher einen Namen, doch sobald sie ins Tierheim abgegeben wurden, vergaß man diesen, so wie auch ihre Geschichte, seit dem sitzen sie eingesperrt in den Zwingern, bekommen nur Futter und absolut keine Menschenzuwendung. Viele sterben aus Frust, allein gelassen zu werden. Ich durfte das Glück erleben, eine von solchen verlassenen Hunden kennen zu lernen, als ich sie zu mir auf die Pflegestelle aufgenommen habe. Diese Tiere zeigen eine unglaubliche Dankbarkeit!

Das Leben in Sibirien ist extrem und verlangt den Tieren alles ab. Sie leiden sehr und haben dort keine Zukunft. Sie werden aus dem Auto rausgeschmissen, weil die Familie sie nicht mehr will Sie werden abgegeben, weil das Haus verkauft wurde oder der Besitzer verstorben ist Sie werden vor dem Tierheim ausgesetzt Man findet sie vor russischen Sommerhäusern

und alle hätten endlich Liebe und Geborgenheit verdient.

Aber was können wir selbst tun? Uns sind die Hände gebunden, zumal wir nur Katzen haben und es aus einem Nicht-EU-Land so gut wie unmöglich ist, diese nach Deutschland zu überbringen wegen den strengen Einfuhr-bestimmungen. Wir haben also absagen müssen, obwohl uns dies sehr leidtut und folgende Antwort gegeben:

„Liebe Tierschützerin, Ihre E-Mail hat uns sehr betroffen gemacht, obwohl wir über das Elend der Tiere in der Welt eigentlich informiert sind. Aber wenn man es wieder so schwarz auf weiß liest, wird das Herz ganz schwer und man würde am liebsten losheulen, was aber den Tieren nicht hilft. Glauben Sie mir, wir werden von vielen Teilen der Welt um Hilfe gebeten, aber leider können wir nicht immer helfen, zumal wir hier in Frankfurt ein großes Tierheim für Katzen haben, das am Laufen gehalten werden muss und wir nur von Spenden und Beiträgen leben –bekommen auch keine kommunale oder staatliche Unterstützung. Eine Kollegin ist schon fast 40 Jahre ehrenamtlich bei uns im Tierschutz tätig und ihr Eindruck ist, es ist nichts besser geworden. Von Kollegen aus anderen Tierheimen, die auch Hunde haben, hören wir immer wieder, dass fast nur noch „verhaltensgestörte Hunde“ oder große Hunde bzw. Listenhunde abgegeben werden, die sich so gut wie nicht vermitteln lassen. Das Internet trägt sicher dazu bei, da jeder zu einem Tier kommt, obwohl die Voraussetzungen dafür oftmals nicht gegeben sind und die Tiere dann wieder – wenn sie Glück haben- auch in ein Tierheim kommen. Zu beachten ist auch, dass Tiere aus Dritt-Ländern (also außerhalb der EU) auch bestimmte Voraussetzungen für die Einfuhr nach Deutschland haben müssen (sie brauchen spezielle Tollwut-Untersuchungen), eine normale Impfung z.B. gegen Tollwut ist aus Russland nicht ausreichend. Mit tierschützerischem Gruß“