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Berichte

Wie komme ich nur nach Hause?

mag sich dieser Kater gedacht haben, der sechs Wochen lang getrennt von seinem Zuhause war und sich irgendwie durchschlagen musste. Da staunt man wirklich manchmal, wie das manche Katze schafft und dann oft auch für eine längere Zeit.

Hier ist nun seine Geschichte: Bruce, ein wunderschöner rotgetigerter kastrierter Kater mit weiß, im besten Alter von 2 Jahren lebte zufrieden bei seinem Frauchen. Sie tat alles für ihn, er wurde gehegt und gepflegt und da sie glaubte, eine Katze müsse nach draußen, (dies trifft jedoch nur für Freigänger zu) gewährte sie ihm auch seinen Freigang. Eine Katze, die es gewohnt ist, nach draußen zu gehen, kann man nicht nur in die Wohnung einsperren. Aber eine reine Wohnungskatze, die nur diese Haltung kennt, vermisst auch nichts. Schön ist es natürlich, wenn man einen gesicherten Balkon oder ähnliches, ausgestattet mit Blumen- und Grünpflanzen, anbieten kann, der ihr zugleich auch Zutritt in eine „andere Welt verschafft" und den Wohnraum vergrößert. Aber auch ohne Balkon wird sie – am besten mit einem Artgenossen – glücklich leben.

Nun, Bruce hatte seinen Freigang, seinen Garten. Er blieb am Anfang auch in seinem Reich. Jedoch die Neugierde trieb ihn auch in andere Gefilde und da er sehr zutraulich ist, hatte er vor niemandem und nichts Angst und plötzlich war er an einem fremden Ort und zwar hier in der Großstadt Frankfurt. Wie er in unsere Stadt kam, können wir nur vermuten. Vermutlich ist er mit einem Lieferauto mitgefahren und war die letzte Zeit in „Bornheim". Hier fiel er einer Familie auf, die natürlich Katzenliebhaber sind, weil er sehr abgemagert war und immer ihre Nähe suchte. Sie fütterten ihn und irgendwie hatten sie das Gefühl, er sucht „sein Zuhause", denn die Katzen aus der Nachbarschaft waren bekannt. Sie selbst konnten den Kater nicht aufnehmen, weil sie selbst schon zwei Katzen hatten und daher brachten sie ihn – nach Rücksprache mit uns – zu uns ins Tierheim. Wir stellten hier fest, dass er einen Chip hat und glücklicherweise war er auch bei TASSO registriert. Bei unserem Anruf dort erfuhren wir die Adresse der Besitzerin und wir staunten nicht schlecht, als uns als Heimatort „Usingen" genannt wurde.

Ein paar Tage lang versuchten wir die Besitzerin zu erreichen, vergeblich. So schrieben wir kurzerhand einen Brief, sie möge sich doch kurz mit uns in Verbindung setzen, was auch dann geschah und einen Tag später stand sie hier bei uns im Tierheim und nahm tränenüberströmt vor Freude „Ihren Bruce" wieder in die Arme. Dieser Kater hat unheimlich Glück gehabt und letztendlich kam er nur durch die „Kennzeichnung" wieder in „sein Zuhause".