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Berichte

Einer wird gewinnen

Zu einem Tierheim gehören nicht nur seine Insassen, die Tiere, sondern auch die Menschen, die sich um sie kümmern. Da wir ein doch schon großes Tierheim für Katzen haben (im Durchschnitt 130 Tiere) und diese Zahl im Sommer bis auf 180 hochschnellen kann, muß auch eine feste Struktur mit entsprechendem Personal vorhanden sein – da wäre man mit nur Ehrenamtlichen total überfordert und auch die Hygiene, die mit das Wichtigste in einem Tierheimbetrieb ist, würde leiden. So arbeiten wir zum größten Teil mit Aushilfen. Diese werden nach Bedarf eingeteilt und auch nur bezahlt, wenn sie dafür gearbeitet haben. Da wir nur von Spenden und Beiträgen leben, ist das am wirtschaftlichsten und da die Verwaltungsarbeiten einschließlich unserer Buchhaltung ausschließlich ehrenamtlich und auch ohne Aufwandsentschädigung erledigt werden, fließen die Spenden, die wir bekommen, direkt in unseren Tierheimbetrieb und kommen so unseren Katzen zugute.

Da diese Jobs immer mal wieder aus den verschiedensten Gründen aufgegeben werden, haben wir auch immer wieder mal neuen Bedarf. So hatten wir Mitte Mai ein winziges Zeitungsinserat aufgegeben für solch eine Stelle und schon am nächsten Tag mindestens 20 Bewerberinnen in unserem Büro und die gleiche Anzahl auch beim zweiten Vorstellungstermin. Für uns ist diese Situation als Arbeitgeber ideal - aber man muß sich auch einmal in die Bewerberinnen hineinversetzen, da bestehen oft Null-Chancen und die Personen kommen aus den verschiedensten Bereichen und sind oft überqualifiziert und wollen trotzdem diese Arbeit, um überhaupt etwas arbeiten zu können. Früher hatten wir große Schwierigkeiten, für diese Reinigungsarbeiten überhaupt Leute zu finden, heute rennt man uns förmlich die Tür ein und das ist, finden wir alle, eigentlich sehr traurig. Wo soll das noch hinführen, wenn keine Arbeitsplätze mehr vorhanden sind – aber das ist nicht unsere Aufgabe – wir haben selbst genug Probleme mit unseren Tieren - das müssen die Politiker lösen.